Analfisteln

Zusammenfassung

Analfisteln sind röhrenförmige, entzündliche Gänge, die vom Mastdarm in das Weichteilgewebe und zur Haut um den After herum führen. Sie entstehen meist durch eine Entzündung der sogenannten Analdrüsen, die in Schleimhauttaschen (Krypten) nahe dem Analkanal liegen.

 

Meist ist ein Abzess am After die erste Erscheinung der Fistel.

 

Fisteln erfordern in aller Regel eine operative Behandlung, um sie heilen zu können. Dabei muss sehr auf die Erhaltung der Schließmuskelfunktion geachtet werden. Deshalb ist die genaue Ortung der Fistel wichtig und ihr Bezug zum Schließmuskel. Dazu dienen die protkologische Untersuchung inklusive der Ultraschalldarstellung vom After her (Endosonographie).

 

Als Proktologen bieten wir Ihnen die gesamte Palette der Diagnostik und Behandlung dieser Erkrankung an.

Details

Was sind Analfisteln?

 

Analfisteln sind röhrenförmige, entzündliche Gänge, die vom Mastdarm in das Weichteilgewebe und zur Haut um den After herum führen.

 

Wodurch entstehen Analfisteln?

 

Sie entstehen meist durch eine Entzündung der sogenannten Analdrüsen, die in Schleimhauttaschen (Krypten) nahe dem Analkanal liegen. Daher heißen diese Fisteln in der Fachsprache auch kryptoglanduläre Fisteln. Deutlich seltener finden sich Fisteln, die durch eine chronisch entzündliche Darmerkrankung entstehen, also insbesondere beim Morbus Crohn. Dennoch haben wir eine große Erfahrung gerade mit diesen Fisteln, da wir durch unsere Tätigkeit in der Klinik für Allgemein-. Visceral- und Thoraxchirurgie der Klinikum Leverkusen gGmbH als Referenzzentrum eine hohe Zahl betroffener Patienten betreut haben und noch betreuen.

 

Wie äußern sich Analfisteln?

 

Das typisches Erscheinungsbild von Analfisteln ist ein kleine Öffnung (Porus, äußerer Fistelöffnung) an der Haut der Aftergegend, aus der sich anhaltend eitriges Sekret entleert. Häufig äußern sich die Analfistel durch das plötzliche Entstehen eines Abszesses, also einer eitrigen Einschmelzung von Gewebe der Analregion.

 

Wie stellt man die Diagnose einer Analfistel?

 

Viele Analfisteln lassen sich einfach durch die körperliche Untersuchung des Afters feststellen. Eine gute bildliche Darstellung erhält man meist durch die Ultraschalluntersuchung mit einer Sonde, die in den After eingeführt wird und somit das Gewebe und allfällig Fistelgänge von der Körperinnenseite darstellt (Endosonographie).

 

Wie werden Analfisteln behandelt?

 

Die Behandlung der Analfisteln muss den Verlauf der Fistel im Bezug auf den Afterschließmuskel (Sphinkter), die zugrunde liegende Ursache und die individuellen Gegebenheiten des/der Betroffenen berücksichtigen. Daher sind verschiedene Behandlungsmethoden vorhanden, die auf die individuelle Situation des Patienten zugeschnitten werden müssen.

 

Meist wird ein Vorgehen in (mindestens) zwei Schritten gewählt. Bei der akuten Fistelerkrankung, die meist mit einem Abszess einhergeht, wird der Abszess chirurgisch eröffnet und entlastet. Wenn in dieser Situation schon möglich, wird ein Faden oder Silikonbändchen in den Fistelgang gelegt. Dieser sorgt für einen guten Sekretabluss und unterstützt damit die Abheilung der akuten Entzündung. Nachdem diese dann abgeklungen ist, wird in einem zweiten Schritt die Fistel erneut operativ angegangen, um sie letztlich zu sanieren.

 

Oberflächliche Fisteln, die den Schließmuskel nur gering tangieren, werden dabei gespalten und offengelegt. Die entstandene Wunde wird offen gelassen und heilt dann über einen Zeitraum von 6-8 Wochen.

 

Ziehen die Fisteln durch eine große Portion der Muskulatur, dann ist die Plug-Technik eine Möglichkeit, sofern sich die Fistel dazu eignet, sie zu verschießen. Hierbei wird ein konisch geformter Stopfen (Plug), der je nach Fabrikat aus einer Kollagenmatrix oder vom Körper abbaubaren synthetischen Materialien besteht, in die Fistel eingezogen und diese damit in voller Länge ausgefüllt. Auch hier wird die innere Fistelöffnung zugenäht. Diese Methode ist zwar extrem schonend für den Schließmukel, hat aber nach unserer Erfahrung nur eine Erfolgsaussicht von bestenfalls 40 %. Die in der Literatur anfänglich hohen Erfolgsraten haben sich in der täglichen Praxis leider nicht bestätigt.

 

Eine weitere Methode des schonenden Fistelverschlusses ist das LIFT (Ligation of Intersphincteric Fistula Tract)- Verfahren. Hierbei wird die Fistel im Zwischenraum zwischen innerem und äußeren Schließmuskel des Afters (intersphinktärer Raum) dargestellt und dort durch Unterbindungsnähte verschlossen, wobei der Gang hier auch herausgeschnitten wir. Die innere Fistelöffnung wird meist verschlossen, die äußere bleibt offen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass weder der innere noch der äußere Schließmuskel durchtrennt werden müssen und somit in ihrer Funktion erhalten bleiben. Die Erfolgsaussichten bei dieser Methode lieben bei etwa 70%.

 

Eine operativ aufwendigere Methode ist der sogenannte Advancement Flap, der ein Schleimhaut-Muskel Verschiebelappen ist. Dabei wird die Fistel soweit sie im Fettgewebe unter der Haut verläuft ebenfalls gespalten. Der Abschnitt der Fistel, der  aber durch den Muskel verläuft wird sparsam röhrenförmig ausgeschnitten, so dass der Muskel geschont wird. Dann wird die Lücke im Muskel durch Nähte verschlossen und die innere Fistelöffnung durch einen aus der Umgebung gebildeten Schleimhaut-Muskellappen wie durch einen Deckel verschlossen. Auch diese Methode schont den Schließmuskel, hat aber ebenfalls nur eine ca. 70% Erfolgschance.

 

Die Fistelchirurgie kennt noch eine Anzahl weiterer Operationsverfahren. Beispielhaft seien hier der Laserfistelverschluss (FiLac - Fistula Laser Closure) und der Fistelverschluss durch eine Metallkralle (OTSC - Over The Scope Clip) gennat. Sie alle sind mit Vor- und Nachteilen behaftet. Einige davon werden von der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht erstattet, so dass sie meist als IGEL angeboten werden.

 

Alle Operationsmethoden zum Verschluss analer Fisteln bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Heilungsaussicht und Schließmuskelschonung, wobei leider beide Ziele bisher in diametralen Gegensatz stehen. Daher gilt als Daumenregel: je schonender das Verfahren, desto geringer sind die Erfolgsraten. Um so wichtiger ist somit die offene und ausführliche Information der betroffen Patienten, damit klare Vorstellung über die Möglichkeiten und Heilungsaussichten bestehen.

 

Uns stehen Dank der Möglichkeiten unserer Praxis zum ambulanten Operieren auch in Narkose und auch der Kooperation mit der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie der Klinikum Leverkusen gGmbH fast alle Methoden des Fistelverschlusses zur Verfügung. Eine Ausnahme bilden der Laserverschluss und die OTSC Methode.

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