Tumore

Tumor bedeutet im Lateinischen eigentlich nur „Schwellung“. Im Deutschen wird es allgemein mit „Geschwulst“ übersetzt. Damit ist der Begriff für sich genommen neutral und sagt nichts über eine etwaige Gutartigkeit oder Bösartigkeit des Tumors bzw. der Geschwulst aus. Dennoch wollen wir Sie unter diesem Schlagwort hier über die bösartigen Tumore, also die Krebsarten, informieren, mit denen wir als Koloproktolgen meist konfrontiert sind.

 

Es handelt sich dabei um:

 

  • Das Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)
  • Das Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs)
  • Das Analkarzinom (Krebs der Haut des Analkanals und Anus)

 

In den Unterkapiteln dieses Themas werden Sie Informationen über die Anatomie der betroffenen Organe erhalten. Außerdem werden die einzelnen Krebsarten in Ihrer Diagnostik, Therapie und Nachsorge behandelt. Hier finden Sie im folgenden ein Zusammenfassung der wichtigsten Informationen über diese drei Krebarten, so dass Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen können. Aufgrund der komplexen Krankheistbilder ist auch die Zusammenfassung leider nicht mit wenigen Sätzen zu formulieren.

 

Zusammenfassung

Der Dickdarm- und Mastdarmkrebs ist in Deutschland eine häufige Erkrankung und liegt an 2. Stelle der Krebserkrankungen in der Bevölkerung. In einer Stadt wie Leverkusen mit 161 000 Einwohnern werden jedes Jahr ca. 144 Menschen neu an einem Darmkrebs erkranken. Etwa ein Drittel davon, also 48 Menschen, wird einen Mastdarmkrebs haben. Die Unterscheidung zwischen Dickdarm- und Mastdarmkrebs ist von Bedeutung, da sich die Therapie der beiden Krebsarten unterscheidet.

 

Das Analkarzinom hingegen ist deutlich seltener, man rechnet mit einer Erkrankungsrate von etwa 3 pro 100 000 Einwohnern, was wiederum auf Leverkusen umgerechnet ca. 5 Fälle pro Jahr bedeutet.

 

Um einen Dickdarm- oder Mastdarmkrebs sicher zu entdecken oder ihn auszuschließen, ist eine Koloskopie (Darmspiegelung) notwendig. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Diagnostik und –noch wichtiger – in der Vorsorge dieser Krebsarten. Daher kann aus dem oben gesagten nur jedem Menschen in Deutschland eindringlich geraten werden, die Möglichkeit der Vorsorgekoloskopie mit 50 Jahren wahrzunehmen. Diese Untersuchung ist eine wirkliche Vorsorge, da durch das frühzeitige Abtragen von Polypen, die im Verlauf zum Krebs entarten können, die Krebserkrankung vermieden und nicht nur frühzeitig entdeckt werden kann (Unterschied zwischen Vorsorge und Früherkennung).

 

Beim Dickdarmkrebs besteht die Therapie in der Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnitts mitsamt den Lymphbahnen und Lymphknoten dieses Gebietes. Nur diese Art der Operation gewährleistet eine kleinstmögliche Rückfallquote. Diese Operationen werden heutzutage meist in Minimalinvasiver Technik (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob die Instrumente direkt vom Operateur bedient werden – wie bisher – oder ein Roboter (DaVinci-System) angewendet wird. Entscheidend ist die Anzahl der durchgeführten Operationen am entsprechenden Krankenhaus und die Übung, die der Operateur hat. Bei diesen Operationen ist es nur in Ausnahmefällen nötig, einen künstlichen Darmausgang anlegen zu müssen. Nachdem der Krebs entfernt und feingeweblich untersucht wurde, entscheidet sich, ob eine Nachbehandlung in Form einer Chemotherapie erforderlich ist oder nicht. Nach einer gewissen Zeit der Anpassung an die neue Situation (etwa 3-6 Monate) normalisiert sich meist der Stuhlgang, so dass in aller Regel keine wesentlichen Einschränkungen im Alltag eintreten.

 

Die Mastdarmkrebse sind eine eigene Behandlungskategorie, da sich bei diesen spezielle Aspekte ergeben. Hier ist der Abstand zum Schließmuskel und wie weit der Tumor in die Darmwand oder das umliegende Gewebe eingedrungen ist entscheidend . Um diese Informationen zu erlangen, müssen zusätzliche Untersuchungen zur Koloskopie erfolgen. Hier sind Rektoskopie (Mastdarmspiegelung mit starrem Instrument), Endosonographie (Ultraschalluntersuchung durch den After) und Becken MRT (Kernspintomographie) maßgebliche Untersuchungen.

 

Ist der Krebs auf die Darmwand beschränkt und die Lymphknoten erscheinen frei, wird die Operation direkt durchgeführt.

 

Zeigt sich hingegen, dass der Krebs die Darmwand überschritten hat und in die Umgebung eingewachsen ist oder zeigen sich Hinweise auf eine Beteiligung der Lymphknoten, wird der Mastdarmkrebs vorbehandelt. Dabei wird eine Strahlentherapie kombiniert mit einer Chemotherapie angewandt. Dadurch wird eine Schrumpfung des Tumors und somit Kontrolle über ihn gewonnen, die dann in einem zweiten Schritt die vollständige operative Entfernung von Tumor und Lymphbahnen erleichtert.

 

Die Entfernung des Mastdarms ist ein Eingriff, der nicht folgenlos bleibt. Bei fast allen Patienten stellen sich Änderungen in den Stuhlgewohnheiten und/oder der Stuhlentleerung ein, die sehr unterschiedlich in ihrer Auswirkung und Ausprägung sein können. Ein Teil der operierten Patineten hat so minimale Symptome, dass sie keiner Therapie bedürfen, bei Anderen erfordern die Symptome verschiedenste therapeutische Maßnahmen, um die vollständige Lebensqualität wiederherzustellen.

 

Beim Analkarzinom stellen sich die Dinge völlig anders dar. Hier handelt es sich um einen Hautkrebs an einem speziellen Ort, dem Anus oder Analkanal. Er wird meist vom Proktologen im Rahmen von unspezifischen Beschwerden entdeckt. Die Sicherung der Diagnose erfolgt durch eine Gewebeprobe. Sind es nur sehr kleine Befunde, lassen sie sich nicht selten mit Sicherheitsabstand heraus operieren. Dann sind keine weiteren Maßnahmen notwendig, abgesehen von einer regelmäßigen Nachsorgeuntersuchung. Häufig sind diese Tumore aber in einer Größe oder an einem Ort, wo die operative Entfernung nur möglich wäre, wenn auch der Schließmuskel dabei schwer beschädigt oder gar entfernt werden müsste. Dann wird nicht operiert sondern eine Strahlentherapie durchgeführt. Diese steht in ihren Heilungserfolgen der Operation in nichts nach, so dass auch sie über 80 % der Patienten heilen kann. Nach Abschluss der Therapie ist eine engmaschige Nachsorge alle 3 Monate für mindestens 2 Jahre erforderlich, um bei einem etwaigen Rückfall entsprechend handeln zu können.

 

Wir betreuen Patienten mit allen o.g. Krankheitsbildern hinsichtlich der chirurgischen Belange von der Erstdiagnose über die weiterführende Diagnostik bis hin zur Nachsorge. Dabei kooperieren wir eng mit der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie  sowie mit der Klinik für Hämtologie und Onkologie am Klinikum Leverkusen, wie auch der Fachabteilung Strahlentherapie MediLev. Hierbei wird jeder Patient in einer Tumorkonferenz allen Fachdisziplinen vorgestellt und diskutiert, um möglichst optimale Behandlungsabläufe zu ermöglichen. Damit kann eine übergreifende Behandlungskontinuität gewährleistet werden im Rahmen eines meist komplexen und mehrere verschiedene Fachdisziplinen einbeziehenden Behandlungsablaufs und Nachsorgeprogramms.

 

 

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